Regenmantel

Solange ich Motorradfahre, und das sind mittlerweile doch schon einige Jahre, sind der Regen und ich nie wirklich Freunde geworden. Das liegt nicht etwa an den veränderten Straßenverhältnissen, die der Regen naturbedingt so mit sich bringt. Auch nicht an der eingeschränkten Sicht, bedingt durch die Regentropfen auf dem Helmvisier. Das sind alles Umstände, denen man sich anpassen kann.

 

Ich mag den Regen einfach nicht, weil man irgendwann nass wird. Ich habe in den letzten Jahren viele Dinge ausprobiert, ohne das mich davon bisher eine Variante hätte überzeugen können

 

·       Angefangen habe ich einem zweiteilegen Regenanzug. Also Jacke und Hose getrennt beides nicht miteinander verbunden. Das Anziehen…Eine einzige Qual. Wenn man Glück hat, und kann die Hose sitzend auf einem Stuhl anziehen, geht es ja noch einigermaßen. Draußen auf der Straße sieht das schon ganz anders aus. Habt Ihr schon mal am Straßenrand einen Motorradfahrer beim Versuch eine Regenhose anzuziehen fluchend umfallen sehen? Dann sind wir uns bestimmt schon einmal begegnet. Da die Jacke und die Hose nicht miteinander verbunden sind, kann es zudem während einer länger andauernden Regenphase passieren, dass der Regen sich einen Weg von der Hüfte an abwärts in die eigentliche Hose des Fahrers sucht…

 

·       Dieses Problem stellt sich bei einem einteiligen Regenanzug natürlich nicht. Dafür ist das Anziehen, insbesondere wenn es auf der Autobahn bereits angefangen hat zu regnen und manch unerschrockener Motorradfahrer versucht, dieses zirkusreife Kunststück unter einer Autobahnbrücke aufzuführen, noch schlimmer als bei einem zweiteiligen Anzug.  Aber die allergrößte Freude bereiten einteilige Regenanzüge beim Gang auf die Toilette einer Raststätte…Der Luftaustausch zwischen Fahrer und Außenwelt gilt  zudem  nicht unbedingt als Paradedisziplin von Regenanzügen. Jeder, der schon einmal einen solchen Anzug über einen längeren Zeitraum getragen hat weiß, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem sich der Anzug in einen fahrbaren Swimming-Pool verwandelt hat…   

 

·       Als dritte Möglichkeit bieten sich natürlich wasserdichte Textil Motorradhosen und Motorradjacken mit einer Membrane an. Das ist erst einmal eine praktische Lösung, da man nicht anhalten muss und trotzdem nicht nass wird. Bei der Motorradkleidung die ich bis jetzt ausprobiert habe, also Stücke aus dem mittleren Preisbereich, ist das aucheingeschränkt der Fall und eignet sich vermutlich für den Typ Fahrer, der bei einsetzenden Regen die nächste Gaststätte ansteuert und dort bei einem heißen Kaffee das Ende des Regens abwartet. Bei den Touren, die ich häufig unternehme, habe ich allerdings mehrfach festgestellt, dass nach 6 bis 7 Stunden Dauerregen, wie ich ihn schon des Öfteren erleben durfte, die Jacke und die Hose mit der Zeit schwer wie Blei werden, da sie vollgesogen von Regenwasser sind.  Das mag bei Motorradbekleidung im vierstelligen Bereich besser sein. Jedoch ist das aufgrund der Preisklasse keine akzeptable Lösung für mich.

 

Aber was ist dann , zumindest für mich, die Lösung des Regenproblems ? 

 

Ich habe  vor einiger Zeit zufällig im Fernsehen eine Reportage über Pferde und Reiter gesehen. Als die Reiter in Regen gerieten, sind die einfach abgestiegen, haben innerhalb von ein paar Sekunden Knöchellange Regenmäntel angezogen und haben ihren Ritt fortgesetzt. 

Da die Sitzhaltung auf einem Pferd und auf einem Motorrad doch sehr ähnlich sind, habe ich mir also die Frage gestellt, ob man diese Lösung nicht einfach übernehmen kann. Schließlich ist, das erste Problem, dass es aus meiner Sicht zu beseitigen gilt, dass umständliche Anziehen von Motorrad-Regenbekleidung.

 

Die von Reitern verwendeten gewachsten Mäntel kommen aufgrund des großen Packmaßes nicht in Frage.  Ich brauche dann doch eher etwas, das man leicht und klein zusammenrollen kann.

 

Nach einiger Zeit des Suchens werde ich im Internet schließlich fündig. Die bekannte Firma „Louis“ bietet genau das an, was ich suche:

 

 

Primär für Rollerfahrer konzipiert, kann der Mantel mit einer kleinen Veränderung aber auch für die Verwendung auf dem Motorrad genutzt werden. Am Oberkörper sitzt der Mantel perfekt, nur an den Beinen zeigt sich das Problem, dass der Mantel beim Fahren verrutscht und die Oberschenkel dem Regen aussetzten.

 

Als ich das bei der ersten Testfahrt bemerke, stellt sich mir die Frage, wie die Reiter wohl mit diesem Problem umgehen. Auch bei deren Wachsmänteln muss sich, aufgrund der sich ähnelnden Sitzposition doch das gleiche Problem zeigen. Ein Blick in einen Reiter Wachsmantel zeigt mir, wie einfach sich die Lösung gestaltet. In Höhe der Oberschenkel befinden sich in den Mänteln jeweils eine Klettschlaufe, die einfach um die Oberschenkel gebunden wird. So sitzt der Mantel an den Beinen bombenfest.

 

Auf meinen Regenmantel übertragen, muss ich also nur 2 Klettbänder besorgen, vom Schneider meines Vertrauens im Mantel festnähen lassen und fertig ist der perfekte Regenschutz:

  • Geringes Packmaß
  •  Innerhalb weniger Sekunden an- und ausgezogen
  •   Wasserdicht und trotzdem luftig

 

 

 

 

Der Preis bewegt sich in einem akzeptablen Rahmen. Der Mantel kostet bei Louis ca. 80 Euro. Die Klettbänder 10 Euro und der Schneider verlangt für seine Arbeit 5 Euro.

 

 

Also habe ich für 95 Euro die perfekte Regen Lösung für mich gefunden, die nur empfehlen kann.

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