Ziel der von der Iron Butt Association Benelux organisierten Rallye ist es, innerhalb von 12 Stunden möglichst viele Bonus-Location zu besuchen. Jeder Fahrer erhält ein Rallye Book, das die möglichen Zielorte in schriftlicher Form enthält, sowie eine .gpx Datei mit den zugehörigen Koordinaten. Die einzelnen Bonus-Location haben unterschiedliche Wertigkeiten. Es stehen dabei mehr Ziele zur Verfügung, als in der vorgegebenen Zeit angefahren werden können. Die Teilnehmer müssen daher eine eigene Route planen, auf der möglichst viele hochwertige Bonus-Location besucht werden. Zusätzlich gibt es Sonderpunkte für den Besuch von vorgegeben Kombinationen. Als Beweis, dass man tatsächlich dort war, muss vor Ort ein Foto gemacht werden, auf dem die Rallye Fahne des Teilnehmers deutlich zu sehen ist. In der Durchführung hat die Magic 12 Rallye eine Besonderheit. Bei anderen Rallye Formaten treffen sich die Teilnehmer am Vorabend der Rallye in einem Hotel und erhalten das Rallye Book und die zugehörige .gpx Datei nach dem Abendessen. Jeder Starter zieht sich im Anschluss auf sein Zimmer zurück und plant seine Route. Dafür hat er theoretisch bis zum Start um 06:00 Uhr am nächsten Morgen Zeit. Bei der Magic 12 Rallye erhalten die Fahrer das Rallye Book und die .gpx Datei bereits 6 Tage vor dem eigentlichen Start per E-Mail und können fast eine Woche lang planen. Den Startort der Rallye wählt jeder Teilnehmer dabei für dich selbst.
Das klingt doch recht einfach, oder?
Und so sieht meine finale Planung dann aus:
Am Starttag stehe ich um kurz nach 02:00 Uhr nachts auf. Der von mir gewählte Startort ist eine Tankstelle in Bonn in deren unmittelbarer Nähe die ersten beiden Bonus-Location liegen. Viel Schlaf habe ich heute Nacht nicht bekommen. Ich habe mich zwar gegen 21:00 Uhr hingelegt, aber mit dem Einschlafen ist es dann so eine Sache. Ungefähr 1,5 Stunden Fahrtzeit liegen von meinem Heimatort im Taunus bis zur geplanten Tankstelle vor mir. Auf die Übernachtung in einem Hotel in Bonn habe ich bewusst verzichtet. Aus meiner Teilnahme an vielen anderen Rallyes weiß ich, dass mich das Adrenalin sowieso am Schlafen hindern wird. Da kann ich mir die Übernachtungskosten auch gleich sparen. Bei der aktuellen Rallye kommt mir die Schlaflosigkeit im Vorfeld sogar zu Gute. Ich habe die Weckzeit in meinem Handy zwar korrekt eingestellt, allerdings habe ich vergessen die Weckfunktion auch zu aktivieren. Das wäre es dann mit meiner Teilnahme gewesen…
Zum Glück ist aber alles gut gegangen und gegen 03:00 Uhr rolle ich mit ein paar Keksen und einem Kaffee im Bauch aus meiner Garage.
Um 04:45 Uhr treffe ich mich mit einem anderen Teilnehmer, den ich seit vielen Veranstaltungen der IBA kenne, an der geplanten Tankstelle in Bonn. Wir hatten vor ein paar Tagen telefoniert und uns über unsere geplanten Routen unterhalten. Dabei haben wir festgestellt, dass unsere ersten beiden Bonus-Location identisch sind und wir den gleichen Startort ausgewählt haben. Ein weiterer Teilnehmer trifft nur wenige Minuten nach mir ein.
Jetzt gilt es bis 05:00 Uhr zu warten. Um sicherzustellen, dass kein Teilnehmer zu früh auf Punktejagd geht, muss an der Tankstelle ein maschinell erstellter Verkaufsbeleg, mit Adresse, Datum und Uhrzeit erworben werden.
Dieser Tankbeleg muss gemeinsam mit dem Tachostand des Motorrads fotografiert, und per Whats App an die Rallyeleitung geschickt werden. Dadurch gilt man als offiziell gestartet.
Auf geht es zu ersten Bonus-Location. Der Posttower in Bonn. Da der Turm nur knapp 3 Kilometer vom Startpunkt entfernt liegt, ist er bereits nach wenigen Minuten erreicht. Zu dritt machen wir unsere Aufnahme. Damit die Punkte für den Turm auch zählen, muss die Rallyefahne mit der persönlichen Startnummer mit aufs Bild. Die Rallyefahne an sich, habe ich bereits vor einigen Tagen zusammen mit dem Rallyebook und den GPX Koordinaten bekommen. Meine Startnummer, die ich mit einem Filzstift selbst aufmalen musste, habe ich allerdings erst gestern abend bekommen. Klar, sonst hätte ja jeder bereits seit einer Woche Punkte sammeln können.
Hier am Posttum geht morgens um kurz nach 05:00 Uhr ein ganz schöner Wind und es ist gar nicht so einfach ein Foto mit Fahne zu schießen. Letztendlich gelingt es allerdings doch. Schnell noch die Uhrzeit und den Kilometerstand notiert und schon geht es weiter.
Gute 4 Kilometer entfernt wartet die erste Kaiser Wilhelm Statue des Tages auf mich. Da es ab 3 Kaiser Wilhelm Statuen extra Punkte für die Kombination gibt, habe ich insgesamt 4 solcher Denkmäler auf meinem Plan. Aber erst einmal gilt es diesen Kaiser einzusammeln. Eigentlich gar nicht so einfach, da man offiziell nicht bis zur Statue vorfahren kann. Inoffiziell kann man allerdings mit dem Motorrad zwischen den Metallpfosten durchfahren und somit den Kaiser direkt besuchen. Meine beiden Mitstreiter, die mich bei den beiden ersten Bonus-Location begleiten, haben ihre Aufnahmen von Wilhelm samt Fahne bereits im Kasten und verabschieden sich bis zum Wiedersehen an der Ziellinie. Ich dagegen stehe noch immer wie blöd vor ihrer Majestät und brauche sechs Anläufe, bis man meine Startnummer sauber auf dem Foto erkennen kann.
Und weiter geht die Fahrt…
In 32 Kilometern wartet der Kölner Dom auf mich. 34 Minuten Fahrzeit habe ich dafür eingeplant und gegen 06:00 Uhr an einem Samstag hält sich der Verkehr so in Grenzen, dass ich meinen Zeitplan problemlos einhalten kann. Direkt an den vorgegeben gpx Daten befindet sich ein kleiner Hotel-Parkplatz für ankommende Gäste, so dass mein Beweisfoto bequem anfertigen kann.
Die erste Stunde meiner Tour läuft sehr gut. Hoffentlich bleibt das so.
Mit einer zusätzlichen Aufgabe können Extrapunkte gesammelt werden. Für jeden ersten Buchstaben eines Ortseingangsschildes, aus denen am Ende das Wort „Nordrhein-Westfalen“ gebildet werden, kann gibt es zusätzliche Punkte. Naja, ein „H“ habe ich auf jeden Fall schon einmal…
43 Kilometer bis zur Müngstener Brücke in Solingen. Das Besondere an dieser Bonus-Location ist, dass ein nur stündlich verkehrender Zug mit auf dem Bild sein muss. Ohne Zug droht ein massiver Punktabzug. Besser kann es allerdings für mich nicht laufen. Ich komme an der Brücke an, hebe meine Kamera für eine Probe-Aufnahme, und schont fährt der Zug durchs Bild. Ich muss nur noch den Auslöser drücken und schon sind die Punkte eingesammelt. Unglaublich. Der ganze Stopp hat keine 10 Minuten gedauert.
Und dazu mal eben ganz nebenbei ein „R“ mitgenommen…
Und weil man auf einem Bein bekanntlich nicht stehen kann, kommt schnell noch eins auf die Liste..
In Ennepetal wartet eine Fuchs Figur auf mich, die wirklich ganz einfach zu finden ist. Die vom Orga-Team bereitgestellten gpx Koordinaten sind so exakt, dass ich mir vorab aus Google Maps die Straße und die Hausnummer des Fuchses heraussuchen kann. Und tatsächlich…Hr. Fuchs wohnt vor Hausnummer 5.
Die Wuppertale Schwebebahn stellt mich vor die nächste, allerdings leicht zu lösende Aufgabe. In der Friedrich Engels Allee in Wuppertal überquert die Schwebebahn eine kleine Brücke, die links und rechts von je einem Adler flankiert wird. Meine Aufgabe ist es nun, ein Foto zu machen, auf dem sowohl der rechte Adler, als auch die vorbeifahrende Schwebebahn zu sehen ist. Da ich heute anscheinend viel Glück mit dem Schienenverkehr habe, ist auch das kein Problem. Kaum bin ich vor Ort angekommen und habe meine Kamera ausgepackt, sehe ich schon die Bahn kommen und kann ohne Probleme mein Foto machen.
Es wird mal wieder Zeit für eine Kaiser Wilhelm Statue. Diese steht in Wülfrath. Diesmal meint es der Kaiser allerdings nicht allzu gut mit mir. Seine kaiserliche Hoheit versteckt sich vor mir mitten im Wald und ich brauche über 20 Minuten bis ich ihn mit viel ausprobieren, wenden, Herumfahren und Passanten befragen endlich gefunden habe. Dabei erschrecke ich ein Joggerin fast zu Tode, als ich sie mit Helm auf dem Kopf anspreche und sie schreiend vor mir reis aus nimmt. Da wird es dann aber auch dringend Zeit den Kaiser zu finden. Die Funkstreife würde mir sowieso nicht glauben, was ich hier gerade treibe. Aber schließlich ist auch dieser Bonuspunkt gefunden und die Reise kann weiter gehen.
Auf der Weiterfahrt muss ich leider feststellen, dass ich mir bei der ganzen hin- und her Wenderei des Motorrads den USB Anschluss meines Ladekabels verbogen habe und mein Handy ab sofort nicht mehr lädt. Da ich mein Handy für den Hauptteil meiner Navigation nutze, ist das eine Situation, die behoben werden muss. Aber jetzt mache ich mich erst einmal auf den Weg nach Mettmann um dort das Haus der Kreisverwaltung zu finden. Da in diesem Fall die bereitgestellten gpx Daten und die offizielle Adresse der Kreisverwaltung nicht übereinstimmen, vertraue ich der Homepage von Mettmann. Und tatsächlich das Kreishaus ist da wo es sein soll. Schnell ein Foto gemacht und weiter geht’s…
In Mettmann befindet sich am Rande einer Landstraße gelegen auch gleich die nächste Bonus-Location. Eine alte Sprengschutzkapsel. Was immer das sein mag. Es hat sicherlich etwas mit Bergbau zu tun. Was genau kann ich allerdings nicht sagen. Falls es jemand von Euch weiß, würde ich mich über eine kurze Info per Mail sehr freuen. In diesem Moment interessiert mich allerdings mehr, wie ich von der Landstraße mit viel Verkehr irgendwie auf den Radweg komme, um von dort eine Nahaufnahme von der Kapsel anfertigen zu können. Mit einem kleinen Umweg finde ich einen Zugang und fahre knapp einen Kilometer mit dem Motorrad auf dem Radweg zurück. Die mir entgegenkommenden Radfahrer sind davon anscheinend so begeistert, dass sie ihre Fäuste in die Luft strecken um mir viel Glück auf meiner weiteren Tour zu wünschen…
Als nächstes führt mich mein Weg nach Düsseldorf. Hier gilt es die Figur eines Nashorns im Innenhof des Museums „Kunstpalast“ zu fotografieren. Hier ist, darauf zu achten, dass dabei der eigene Helm auf dem Horn des Nashorns platziert wird. In Düsseldorf bin ich mir außerdem sicher, ein Ersatzladekabel für mein Handy zu finden. Vielleicht sogar ohne einen großen Umweg zu fahren. Und kaum habe ich den Gedanken zu Ende geführt, entdecke ich im Vorbeifahren auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Geschäft für die Reparatur von Handys. Also nichts wie gedreht, direkt vor der Tür des kleinen Ladens gehalten und für 5€ einen adäquaten Ersatz zur Lösung meines Problems gekauft. So einfach kann das manchmal sein. Im „Kunstpalast“ habe ich allerdings weniger Glück. Das Nashorn befindet sich unerreichbar hinter einem Bauzaun. Es ist zwar zu sehen, aber es besteht keine Chance den Helm auf dem Horn des Tieres zu platzieren. Ich frage sogar die vorbeikommenden Museumswächter, ob irgendeine Möglichkeit besteht näher an das Tier zu heran zukommen. Das ist allerdings nicht möglich. Also begnüge ich mich mit einem Bild durch den Bauzaun mit meiner Rallyefahne und dem Nashorn in einiger Entfernung. Lt. den Rallye Regeln reicht das in diesem Fall aus, um die volle Punktzahl gutgeschrieben zu bekommen. Schließlich kann ich nichts für den Bauzaun…
Da er mir jede Menge Zusatzpunkte einbringt, wird es Zeit sich mal wieder meinem Kaiser zu widmen. In Essen-Kettwig, genauer gesagt am Leinpfad, mit Blick auf die Ruhr soll er stehen. Das ist eine Bonus Location, die mir schon bei der Planung etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein Spazierweg soll entlang der Ruhr führen und da soll der Kaiser auf seinem Sockel stehen. Die Ruhr ist auf jeden Fall da, auch der Spazierweg, nur vom Kaiser ist weit und breit nichts zu sehen. Entweder weilen ihre Kaiserliche Hoheit im Urlaub oder das Denkmal befindet sich an einer anderen Stelle. Der dritte von mir angesprochene Passant kann das Geheimnis lüften. Der Kaiser steht ungefähr 300 Meter entfernt neben der Kirche. Nun gut. Etwas religiöse Erbauung kann ihm sicherlich nicht schaden, genauso wenig, wie mir ein kleiner Fußmarsch. Geschafft…Die Punkte gehören mir.
Als nächstes folgt die obligatorische Pause von 30 Minuten. Wer sie nicht zwischen 11:30 Uhr und 12:30 beginnt, gilt als „did not finisch“ und scheidet aus. Daher muss diese Pause mit Hilfe von elektronisch erstellten Verkaufsbelegen, die jeweils die Adresse und die Uhrzeit bei Pausenbeginn und bei Pausenende anzeigen, bewiesen werden. Ich entscheide mich für eine Tankstelle mit einem Plätzchen im Schatten. Als erstes kaufe ich mir ein Sandwich und fotografiere im Anschluss den Verkaufsbeleg gemeinsam mit meinem Tachostand. Das gleiche mache ich nach 30 Minuten, nur das ich diesmal tanke. Das Beste an der ganzen Sache…Man bekommt sogar Punkte dafür gutgeschrieben. Punkte fürs Nichtstun. Was will der begeisterte Rallyefahrer mehr?
Und jetzt wird es gegen Ende der Rallye noch einmal richtig anstrengend. 359 Treppenstufen wollen von mir erklommen werden. 359!! Auf der Halde Hallenhausen in Neukirchen steht eine solche Treppe, mit dem Hallenhaus am anderen Ende. Und genau dieses Haus soll fotografiert werden. Auf dem Weg dorthin telefoniere ich mit einem Freund von mir, der nebenbei Mediziner ist . Dieser rät mir aufgrund meines aktuellen Bodymaßindexes dringend von der Besteigung ab. Das Risiko eines Herzanfalls wäre eindeutig zu hoch. Na vielen Dank! Diese Aussicht motiviert mich ungemein…
Sehr merkwürdig, dass in Richtung Himmeltreppe so viele Autos unterwegs sind. Die Autos sind zudem fast ausnahmslos mit Jugendlichen besetzt. Ein erstes Werbeplakat lässt Hoffnung in mir aufkeimen. Unmittelbar vor der Treppe findet heute ein Festival statt. Der Zugang wird noch nicht etwa…!?! Das wäre ja wie ein 6er im Lotto…Und tatsächlich, ich kann die Treppe gar nicht erklimmen. Sie ist abgesperrt. Hurra!! Jetzt gilt das gleiche Prinzip wie heute Mittag beim Nashorn. Ich brauche nur ein schnelles Beweisfoto mit meiner Rallyefahne im Hintergrund und ich bekomme die volle Punktzahl, ganz ohne Bergsteigen. Glück muss man haben…
Nun wird es Zeit sich langsam Richtig Ziellinie zu bewegen. Falls jetzt nichts Außergewöhnliches passiert, platziere ich mich auf jeden Fall als Finisher. Auf dem Weg ins Zielhotel in Herdecke nehme ich, nebenbei sozusagen noch schnell einen Willi in Duisburg (nach so einem langen gemeinsam Tag hat der Kaiser mir mittlerweile erlaubt ihn zu duzen) mit.
Die Zeche Prosper II in Bottrop ist nach Nutzung einer sehr weitläufigen Umleitung auch relativ schnell gefunden. Wer denkt sich den Verlauf einer Umleitung eigentlich aus?!?
Eine letzte Bonus-Location will ich noch anfahren. Dann ist Schluss. An der Halde Beckstrasse in Bottrop, unweit von der Zeche Prosper II gibt es in der Beckstrasse eine Tafel mit historischen Erklärungen, die fotografiert werden muss. Kaum in der Beckstrasse angekommen, realisiere ich das Problem. Hier gibt es nicht nur eine Tafel, sondern ein Dutzend und auf keinem steht der im Rallyebuch angegebene Text. Und jetzt? Aber ich fahre schon zu lange Rallyes mit der IBA, als das ich die Falle nicht gleich erkenne. Und genau so ist es auch. Die Tafeln haben auf der Vorder-und Rückseite unterschiedliche Texte. Bei Tafel Nummer 5 lande ich meinen Treffer. Wer sagt`s denn? Geht doch!
Und nun aber nichts wie auf Richtung Ziellinie. 45 Minuten Fahrtzeit, hauptsächlich über Bundesstraßen. Keine Staumeldung in Sicht und dank der geschenkten Punkte an der Himmelstreppe noch zusätzliche 50 Minuten Reservezeit. Kurz überlege ich, ob ich die verbleibende Reservezeit in das Anfahren einer weiteren Bonuslocation investieren soll, entscheide mich dann aber dagegen. Bei meiner letzten Rallye im Spätsommer 2021 in Großbritannien war ich „did not finish“, da ich unterwegs technische Probleme hatte. Diesmal möchte ich auf Nummer sicher gehen und es auf jeden Fall ins Ziel schaffen.
Am Zielhotel angekommen werden alle Fahrer bereits von einem Mitarbeiter des Orga-Teams erwartet. Als erstes wird die Starternummer und die Ankunftszeit notiert. Sobald das Motorrad geparkt ist (übrigens in einem eigens für die IBA abgesperrten Bereich) suche ich mir eine ruhige Ecke in der Hotelhalle um meine Unterlagen für das Scoring vorzubereiten. Da ich unterwegs bereits sehr ordentliche Vorarbeit geleistet habe, ist dieser Teil der Rallye schnell erledigt.
Bei vielen Rallyes musste ich schon lange warten, bis ich endlich einen Platz am Scoring Table bekommen habe. Hier habe ich Glück und bin sofort dran. Unglaublicher Weise bekomme ich alle von mir errechnete Punkte gutgeschrieben. Das kommt selten vor. Häufig habe ich ein Foto nicht von der richtigen Stelle aus geschossen, habe einen Fehler in der Dokumentation oder habe vergessen mein Motorrad mit auf das Foto zu nehmen. Heute allerdings nicht.
So kann ich jetzt in Ruhe im Hotel einchecken, mein Motorrad abladen und nach einer erfrischenden Dusche ein erstes nicht minder erfrischendes Bier mit alten Freunden an der Hotelbar genießen.
Erst nach dem Abendessen werden die Teilnehmer der Rallye von der letzten Anspannung des Tages erlöst. Es gilt zu erfahren, wer gewonnen hat und welche Platzierung man selbst eingenommen hat.
Um es kurz zu machen, bei mir hat es für Platz 27 gereicht. Um weiter vorne zu landen, müsste ich wahrscheinlich meine Reisegeschwindigkeit wesentlich erhöhen. Aber das ist nun mal nicht mein Fahrstil. Schließlich heißt es „Motorradwanderer“ und nicht „Motorradrennläufer“…