Ride to Eat Helievoetsuluis 2018

 

Der „Ride to eat“ ist ein zwangloses Treffen der IBA Mitglieder. Man trifft sich an einem festgelegten Ort, zu einer bestimmten Uhrzeit für ein gemeinsames Gruppenfoto. Das sind die Rahmenbedingungen.

 

Der wichtigere Teil ist aber das eigentliche Treffen, wenn im Hotel und beim gemeinsamen Essen Erfahrungen und Tipps rund um das Thema „Langstreckenfahren“ ausgetauscht werden.

 

Für mich ist der erste „Ride to eat“, der traditionell im Mai stattfindet, zudem der Auftakt für die erste längere Tour der Saison.

 

Diesmal trifft man sich in den Niederlanden. Genauer gesagt in “Helievoetsuluis”. Da der Ort nicht aussprechbar ist,  genügt es zu wissen, dass er sich in der Nähe von Rotterdam befindet.

 

Da es zu langweilig wäre, die knapp 400 Kilometer lange Anreise über die Autobahn abzuspulen, will ich die gesamte Strecke über Landstraße fahren. Damit das Vorhaben nicht zu eintönig wird, begleitet mich mein Freund Tommy, der bereits am Vorabend aus der Nähe von München bei mir in Idstein angereist ist. Obwohl das Treffen offiziell erst am Samstag startet, wollen wir uns bereits am Freitag auf den Weg machen. Unser Plan sieht vor, dass wir entweder die komplette Landstraßentour mit einer Dauer von ungefähr 10 Stunden an einem Stück hinter uns bringen und im eigentlichen Ziel Hotel übernachten oder, falls uns die Lust am Fahren verlässt, unterwegs einen Nightstopp einlegen, und am Samstagvormittag im Ziel eintreffen.

 

Unsere Tour startet um halb zehn und führt uns in den nächsten Stunden über schöne und kurvenreiche Landstraßen im Taunus, Westerwald, Eifel, Siegerland und Belgien. Unsere Fahrt wird nur Unterbrochen durch einen Stopp bei einem indischen „Fritiertempel“, der Currywurst so zubereitet, dass ein großer Topf Currysoße zubereitet wird und im Anschluss rohe Bratwürste darin erhitzt werden. Genau…es schmeckt genauso, wie es klingt.

 

Gegen 18:00 stellen wir nach einigen Kilometern in Holland fest, wie eintönig Landstraßen Fahren in diesem Teil des Landes ist. Schnurgerade Straße, Häuser links und rechts, Kreisel. Schnurgerade Straße, Häuser links und rechts, Kreisel. Schnurgerade Straße, Häuser links und rechts, Kreisel.. .

 

Wir beschließen das Landstraßenfahren an dieser Stelle zu beenden. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Monotonie Holländischer Straßen hat ein Ende - und - wir treffen bereits die IBA Member, die bereits einen Tag vor dem eigentlichen Treffen im Hotel eingecheckt haben.

 

Also…Ab auf die Autobahn! 

 

 

 

 Zum Glück ist das Hotel für diese Nacht nicht ausgebucht. Meine eigentlich Reservierung gilt nämlich erst am dem folgenden Tag.

 

Nach Erledigung dieser Formalitäten schnell die Kleidung gewechselt und ab zu einem schönen Abend mit ungefähr 12 anderen IBA Mitgliedern, die auch schon einen Tag früher angereist sind. Es entwickeln sich die typischen Gespräche, wenn IBA Member zusammen sitzen. Kleines Beispiel gefällig? Auf meine Bemerkung hin, dass ich auf Langstrecken Touren hin und wieder für ein bis zwei Stunden ein Zimmer in einem Autobahn-Motel für eine kurze Pause buche, erhalte ich den Tipp, dass man solche Schlafpausen auch wunderbar in einer Autobahnkirche (!) erledigen kann. Meist menschenleer, warm, trocken und videoüberwacht. Dazu eine Parkmöglichkeit direkt vor der Tür. Was braucht man mehr? Eine passende App mit allen Standorten gibt es übrigens auch…

 

Ein herrlicher Abend mit leckeren  Burgern und viel Bier. Leider treibt mich die Müdigkeit irgendwann ins Bett.

 

Der nächste Vormittag ist geprägt von einem späten Frühstück mit netten Freunden, das sich bis spät in den Mittag hinzieht.  Als der Frühstückssaal des Hotels irgendwann dann doch geschlossen wird, verlagern sich die Gespräche auf den Parkplatz zu den dort abgestellten Motorrädern. In der Zwischenzeit trifft ein Fahrer nach dem anderen im Hotel ein.

 

Irgendwann wird es Zeit,  zum Treffpunkt für das diesjährige Gruppenphoto aufzubrechen. Der Leuchtturm in Helievoetsului soll es diesmal sein. Zusammen mit einer Handvoll anderer Mitglieder breche ich auf. Mit viel Glück kommen wir in einem Stück am ca. 15 Kilometer entfernten Leuchtturm an. Als wir eine Kreuzung mit Ampelanlage überqueren wollen, entdecke ich bei „gelb“ einen Knipser und gehe unsanft in die Eisen. Da die Fahrer hinter mir relativ dich aufgefahren sind, wird das ein oder andere ABS getestet und ich mit jeder Menge Freundlichkeiten versehen. Ist aber nichts passiert. Das hätte noch gefehlt.

 

Vor dem eigentlichen Photo am Leuchtturm ist noch etwas Zeit und wir vertreiben uns die selbige in einer Bar mit höllisch lauter Discomusik um die Ecke.

 

Zum Gruppenphoto sind schließlich alle angemeldeten Teilnehmer da. Auch, wenn der ein oder andere auf die letzte Minute erscheint.

 

Was im Anschluss nach der Rückkehr ins Hotel folgt, ist eine Fortsetzung des vorigen Abends. Nur mit deutlich mehr Teilnehmern. Über 60 IBA Mitglieder haben ihren Weg nach Holland gefunden.

 

Alte Freundschaften werden gepflegt und neue geschlossen. Pläne für folgende Rides und Rallyes geschmiedet. Es ist schon sehr spät, als ich mich endlich auf den Weg auf mein Zimmer mache.

 

Nach einer kurzen Nacht will ich mich gleich nach dem Frühstück auf den Weg nach Hause machen. Allerdings nicht auf dem direktem Weg, Bei meinen Planungen habe festgestellt, dass mich mein Weg an Oosterbeek vorbei führen wird. Die Gelegenheit mit das „Airborn Museum Hartenstein“ ansehen, in dem der Ablauf der Operation „Market Garden“ des zweiten Weltkriegs geschildert wird, lasse ich mir bei meinem Interesse an Militärhistorie natürlich nicht entgehen.

 

Als ich meine Pläne für die Rücktour beim Frühstück zur Sprache bringe, beschließt  mein Freund Carl kurzfristig mich zu begleiten.

 

Also machen wir uns schon bald auf den Weg in das ca. 1 Stunde vom Hotel entfernt gelegene Örtchen Oosterbeek.  Da mein Navi mit der auf der Homepage des Museum genannten Adresse nichts anfangen kann, müssen wir bei Passanten nachfragen.  Mit ortskundiger Unterstützung ist der Ort des Interesses aber schnell gefunden.

 

Wie bereits gesagt, beschäftigt sich das Museum mit der Operation „Market Garden“.

 

   Operation Market Garden war der Deckname für eine Luft-Boden-Operation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Sie fand zwischen dem 17. und dem 27. September 1944 in den niederländischen Provinzen Nordbrabant und Gelderland (und in äußerst geringem Umfang am Niederrhein in Deutschland) statt und hatte das Ziel, den deutschen Westwall zu umgehen und den britischen und amerikanischen Truppen einen raschen Vorstoß ins Deutsche Reich zu ermöglichen.

 

Das Museum erstreckt sich über mehrere Etagen und bildet im Gegensatz zu vielen anderen Museum in Punkto „Lebendigkeit“ eine erwähnenswerte Ausnahme.

 

Im Keller der Ausstellung finden sich nachgebaute Straßenzüge mit Häusern, Fahrzeugen und Figuren, die Kampfhandlungen in der Region nachstellen. Das Ganze untermalt mit Gefechtslärm und entsprechender Beleuchtung, sorgt für echtes Gänsehaut-Feeling.

 

Schnell vergeht die Zeit  für die Besichtigung. Für ein anschließendes Tässchen im angeschlossenen Museums Café muss es allerdings immer reichen.

 

Viel zu schnell geht das lange IBA Wochenende leider zu Ende und ich muss mich auf den Weg nach Hause machen. Leider bin ich nicht alleine auf der Autobahn unterwegs und ein Stau nach dem anderen erhöht meine Reisezeit.

 

Am späten Nachmittag komme ich wieder in  Idstein an. Einer Sache bin ich mir allerdings sicher… Beim nächsten „Ride to eat“ bin ich wieder dabei…    

 

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