Der letzte „Ride to Ride“ der Iron Butt Association Germany, also ein zwangloses Zusammentreffen der Member um den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen zu verbringen, hat diesmal Ende September in Fulda stattgefunden. Das obligatorische Gruppenfoto dazu hat am „Point Alpha“ in Rasdorf stattgefunden. Auch so ein Relikt aus lang vergangenen Zeiten.
Aber was ist eigentlich dieser „Point Alpha“?
Der Einfachheit halber anbei ein Auszug aus Wikipedia. Es ist an dieser Stelle wirklich nicht notwendig, dass ich das Rad neu erfinde:
Point Alpha (englisch Observation Post (OP) Alpha) war neben OP Romeo, OP India und OP Oscar einer von vier US-Beobachtungsstützpunkten an der hessischen innerdeutschen Grenze. Heute ist „Point Alpha“ der Name einer Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte an der Straße zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen) und am Fernradweg Iron Curtain Trail.
In direkter Nachbarschaft Geisas erfüllte der Beobachtungsstützpunkt „Point Alpha“ bis zum Fall des Eisernen Vorhangs eine wichtige Beobachtungsaufgabe im Verteidigungskonzept der NATO. Auf der anderen Seite der Grenze standen zwar Wach- und Führungstürme der DDR-Grenztruppen, außer diesen Einheiten waren aber keine Truppen des Warschauer Paktes direkt an der Grenze stationiert.
Der Stützpunkt lag im Zentrum der NATO-Verteidigungslinie „Fulda Gap“ (Fuldaer Lücke), in der die NATO im Ernstfall die Invasion der Truppen des Warschauer Pakts erwartete. Die „Fulda Gap“ zog sich von Herleshausen über Fulda bis in die Nähe von Bad Neustadt. Der Name Point Alpha geht darauf zurück, dass es der erste errichtete Beobachtungspunkt war.
Die Bezeichnung „heißester Punkt im Kalten Krieg“ allerdings ist irreführend. Die US Border Observation Points dienten ausschließlich der Beobachtung; bereits bei den ersten handfesten Anzeichen für einen Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten hätte sich die Besatzung aus Point Alpha zurückgezogen, direkte Kampfhandlungen waren nicht vorgesehen. Nach neueren Forschungsergebnissen wäre das Gebiet rund um Rasdorf/Hünfeld im Kriegsfall aber eines der ersten militärischen Operationsgebiete in der Fulda Gap geworden.
Als Beobachtungspunkt war Point Alpha darüber hinaus deshalb geeignet, weil er sich auf 411 Meter Höhe auf einem Bergzug befindet und damit einen guten Überblick über das angenommene vorderste Aufmarschgebiet des Warschauer Pakts im Ulstergrund bot. Auch für das Abhören des Funkverkehrs aus Richtung Osten waren die geographischen Bedingungen günstig.
1965 wurde das Gelände der US Army überlassen. In den folgenden Jahren entstanden nach ersten Behelfsunterkünften feste Bauwerke. 1968 wurde der erste Beobachtungsturm aus Holz errichtet, 1982 ein Stahlturm und 1985 der heute noch vorhandene Betonturm. Zunächst wurde der Stützpunkt vom 14th Armored Cavalry Regiment (Panzeraufklärer) besetzt. 1972 übernahm das 11th Armored Cavalry Regiment „Blackhorse“ diese Aufgabe. Im normalen Dienstbetrieb waren rund 40 Soldaten jeweils für vier Wochen im Camp Point Alpha stationiert. In Krisensituationen stieg die Besatzung auf bis zu 200 Mann an. 1991 gab die US Army den Standort auf.
Zunächst war geplant, die Anlage ebenso wie die übrigen Beobachtungsposten an der innerdeutschen Grenze abzureißen. Die damalige rot-grüne Landesregierung sprach sich aus Kostengründen gegen den Erhalt der Anlage und für deren Renaturierung aus. Auf Betreiben des Journalisten Berthold Dücker bildete sich schnell eine Bürgerinitiative, die das verhindern wollte und sich zu diesem Zweck vor allem mit der hessischen Landesregierung auseinandersetzte. Bis Ende 1994 wurde das Camp als Unterkunft für Asylbewerber genutzt und 1995 unter Denkmalschutz gestellt. Der im selben Jahr gegründete Verein Grenzmuseum Rhön Point Alpha e. V. begann mit dem Aufbau der heutigen Gedenkstätte und wurde dabei vor allem von der thüringischen Landesregierung unterstützt.
Heute umfasst der Komplex nicht nur den amerikanischen Stützpunkt auf der hessischen Seite, sondern auch einen Streifen der originalen Grenzsicherungsanlagen der DDR und das „Haus auf der Grenze“ mit einer Dauerausstellung zum Grenzregime im Kontext des Kalten Krieges auf Thüringer Seite. Teile des ehemaligen Kolonnenweges sind ein Wanderweg, der Point-Alpha-Weg und Standort der Kunstinstallation „Weg der Hoffnung“.
Seit dem Abzug der US Army 1991 findet jährlich eine Zeremonie anlässlich der Last Border Patrol statt. Kadetten der High School des amerikanischen Verteidigungsministeriums in Wiesbaden wechseln die amerikanische Flagge und diskutieren mit Schülern aus Hessen und Thüringen.
Um mir die Gedenkstätte in Ruhe ansehen zu können, bin ich extra 3 Stunden vor dem vereinbarten Treffen am „Point Alpha “angereist.
Natürlich habe ich jede Menge Fotos gemacht, die Ihr Euch hier gerne ansehen könnt.
Im Anschluss an das Gruppenfoto ging es zurück nach Fulda ins Hotel und zum gemeinsamen Abendessen.
Wie jedes Mal ein super Abend, bei dem man nicht das Gefühl hat, einige IBA Member seit Monaten nicht gesehen zu haben. Es ist eher so, als ob der Abend an der Stelle fortgeführt wird, an der er das letzte Mal aufgehört hat…