Als ich mich 2017 dazu entschlossen habe, von meiner BMW 650 GS auf ein neues Motorrad umzusteigen, stand ein Punkt ganz weit oben in meinem Anforderungskatalog:
WIE VERMEIDE ICH KNIESCHMERZEN AUF LANGEN FAHRTEN?
Mit meiner 180cm Körpergröße bin ich nicht übermäßig lang. Allerdings hat das ausgereicht, um auf meiner BMW nach einigen Stunden Fahrt nicht mehr zu wissen, wie ich meine Sitzposition noch verändern könnte. Bisweilen habe ich auf der an der Rückbank festgeschnallten Packtasche gesessen!
Bei meinen Recherchen im Internet bin ich zunächst auf das Thema „tiefer gelegte Fußrasten“ gestoßen. Je länger ich mich damit allerdings auseinander gesetzt habe, desto weniger Vertrauen hatte ich in diesen Lösungsansatz. Natürlich verändert man auf diese Art den Kniewinkel, aber unter dem Strich, befinden sich die Knie immer noch stundenlang in einer abgewinkelten Position.
Die Lösung fand ich schließlich auf Bildern von Harley Davidson Maschinen. Hier wurden an den Sturzbügeln einfach ein Satz zusätzliche Fußrasten angeschraubt. Eigentlich eine ganz einfache Lösung. Wie aber übernimmt man diese von einem Chopper, bei dem die Beine bauartbedingt häufig eh schon eher ausgestreckt als gekrümmt sind, zu einer Kawasaki Versys 650 mit aufrechter Sitzposition?
Auch hier bin ich nach langer Suche im Internet fündig geworden. Anscheinend bietet der Hersteller GIVI als einziger Sturzbügel für die kleine Versys an, die so weit vorne angebracht sind, dass zusätzliche Fußrasten, so genannte „Highway Pegs“ , für eine bequeme Sitzhaltung angeschraubt werden können. Die Fußrasten des Anbieters „Sundance “ passen perfekt auf diese Sturzbügel.
Die Sturzbügel von Givi liegen bei ca. 150,00€. Die Zusatzfußrasten von Sundance schlagen mit ungefähr 50,00€ zu Buche.
In Kombination ist die Anschaffung jeden Cent wert. Brauche ich die Fußrasten nicht, stören sie hochgeklappt auch nicht bei tieferen Kurven. Auf längeren Autobahnetappen kann ich sie mit den Füßen problemlos runterklappen und kann meine Beine in voller Länge ausstrecken. Knieprobleme lebt wohl!
Natürlich ist das Fahren mit ausgestreckten Beinen mit Vorsicht zu genießen. In dichtem Verkehr, wenn man schnell mal an die Bremse kommen muss, gehören die Füße natürlich auf die regulären Fußrasten.
Was der TÜV im nächsten Jahr bei meinem ersten Besuch mit der Versys 650 dazu sagen wird, weiß ich noch nicht. Aber im Zweifelsfall sind die Fußrasten schnell beim TÜV ab – und zu Hause wieder angeschraubt….