SW Motech TRAX EVO Koffersystem

 

Mit meinem Umstieg in 2017 von BMW auf Kawasaki, stand es für mich außer Frage, mit dem Motorrad, auch das Koffer- und Top Case System zu wechseln. Auf zu vielen Touren hatte ich mich über mangelndes Platzangebot, seitliches Öffnungssystem und den Transport von sperrigen Koffern vom Parkplatz in mein Hotelzimmer geärgert. Diesmal wollte ich die Gelegenheit nutzen und all diese Probleme fixen.

 

Mein persönliches  Lastenheft für die Auswahl umfasste daher folgende Punkte:

 

·         Toplader

 

o   Zu oft habe ich auf Autobahnparkplätzen gestanden, und habe nicht nur meinen Regenkombi aus den seitlich zu öffnenden BMW Variokoffern geholt, sondern gleichzeitig auch die Hälfte des Kofferinhalts auf den Asphalt verteilt. (Das ist besonders schön, wenn es bereits angefangen hat zu regnen und die „Abendgarderobe“ im Nassen liegt…)

 

·         Volumen

 

o   Kennt ihr das Problem auch? Im Laufe einer Mehrtagestour scheint sich das Gepäck immer zu vervielfachen. Was bei der Erstbeladung zu Hause noch ordentlich zu verpacken war, passt spätestens am dritten Tag nur noch in den Seitenkoffer, wenn man sich zum Schließen darauf setzt. Meine Anforderung war daher, dass sich das Volumen der Koffer auf jeden Fall im Bereich „40+X“ Liter bewegen muss.

 

·         Komfort   

 

o   Da ich auf meinen Touren in der Regel nicht mehrere Nächte im gleichen Hotel verbringe, sondern jede Nacht an einem anderen Ort , stellt sich zwangsläufig das Problem, zumindest meine Kleidung  für den Abend und das Waschzeug ins Zimmer zu tragen. Dank der schweren und unhandlichen BMW Variokoffer haben meine Beine mehr als einen blauen Fleck in engen  Pensions- und Hotelfluren davongetragen. Also war es klar, diesmal für große, aber handliche Innentaschen zu sorgen. (Das hätte es für die BMW Variokoffer natürlich auch schon gegeben. Allerdings hätte das mein mögliches Gepäckvolumen dann in Richtung „Zahnbürste und Kreditkarte“ befördert…)

 

·         Top Case

 

o   Hier stand das Volumen an erster Stelle für mich. Gerade auf den Rallyes und Touren der Iron Butt Association, bei denen Dokumentationsarbeiten obligatorisch sind, bildet die Kombination aus Top Case und Tankrucksack mein „mobiles Büro“. Auf der BMW habe ich das Original Top Case für die F650 GS verwendet.  Nicht nur das das Packvolumen hier viel zu gering war, bedingt durch die Form war es auch sehr schwierig im Top Case Ordnung zu halten.

 

Mit dieser Liste im Gepäck habe ich mich im Herbst 2016 auf den Weg zur INTERMOT in Köln gemacht.  Da alle namhaften und teilweise auch unbekannten Anbieter für Koffersysteme hier ausstellen,  bot sich für mich die Gelegenheit, die unterschiedlichsten Systeme unter die Lupe zu nehmen.

 

Am Ende eines langen Messetages habe ich mich schließlich für das TRAX EVO Alukoffer und Top Case System von SW-Motech entschieden. Die Koffer werden in den Varianten 37 Liter und 45 Liter angeboten. Gemäß meiner Vorgaben, habe ich mich dann für die größere Variante entschieden.

 

Technische Daten TRAX EVO Alukoffer:

 

·         Gefertigt im Stanzniet-Verfahren und mit GFK-Ecken versehen

 

·         Material: 1,5 mm Aluminium

 

·         Volumen: 37 oder 45 Liter

 

·         Farben: Schwarz (pulverbeschichtet) oder Silber mit schwarzen GFK-Ecken

 

·         stabile, gekantete Konstruktion

 

·         integrierte Verzurr-Aufnahmen

 

·         Edelstahl-Spannverschlüsse

 

·         erhöhte Schräglagen-Freiheit

 

·         Ecken und Scharniere aus Glasfaser verstärktem Kunststoff

 

·         Gummidichtungen für Nässeschutz

 

·         Das zugehörige „Quick Lock“ Trägersystem kann bei Bedarf mit wenigen Handgriffen komplett entfernt werden. 

 

 

 

Technische Daten TRAX EVO Alu Top Case:

 

·         Die Verarbeitung und das verwendete Material ist mit dem der Alukoffer identisch.

 

·         Volumen: 38 Liter

 

 

 

Fazit:

 

Nach den ersten größeren Einsätzen in 2017 (mehr Tages IBA Rallyes, strömender Regen in Großbritannien,  mehrere kleinere Touren), fällt mein Fazit über das Gesamtpaket sehr gut aus:

 

Für meine Zwecke optimale  Koffer. Viel Platz. 100% wasserdicht.

 

Natürlich bauen Koffer mit dem von mir gewählten Volumen sehr breit. Da ich aber in der Regel auf das „durchzwängen im Stau“ verzichte (und auf den Standstreifen ausweiche), ist das für mich kein Problem.

 

Das Quick Lock Trägersystem habe ich noch nie entfernt, da es mich optisch nicht stört. Ich habe mir auf der INTERMOT allerdings demonstrieren lassen, dass es mit Hilfe eines Schraubenziehers tatsächlich in wenigen Sekunden an- und abgebaut ist.

 

Die im außen im Deckel integrierten Verzurr –Aufnahmen haben mich dazu gebracht, einen kleinen Tankrucksack, den ich noch von meiner Honda Schadow hatte, wieder in Dienst zu stellen. Wenn ich unterwegs bin, hänge ich mein Motorrad über Nacht gerne mit einer Plane ab. So muss ich am nächsten Morgen nicht auf ein nasses Motorrad steigen und es bleibt etwas vor neugierigen Blicken geschützt. Nun habe ich einen Ort, an dem ich die evtl. feuchte Plane unterbringen kann und sie liegt in diesem Zustand nicht neben meinem Laptop.

 

Am Abend im Hotel die Koffer am Motorrad zulassen und lediglich eine Innentasche mit auf das Zimmer zu nehmen, ist ein nicht zu verachtender Luxus. Die Original Innentasche von SW-Motech ist geräumig genug, um alles, was man an Kleidung und Waschzeug benötigt aufzunehmen. 

 

SW-Motech sollte lediglich dafür sorgen, dass die Schlösser für Top Case und Koffer im Lieferumfang enthalten sind. Warum diese aufpreispflichtig sein müssen, verstehe ich nicht.     

 

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