Die vier großen Flandernschlachten des 1. Weltkriegs in den Jahren 1914, 1915, 1917 und 1918 sind bis heute im kollektiven Gedächtnis der beteiligten Nationen verankert. Sei es die große
Anzahl gefallener junger deutscher Kriegsfreiwilliger 1914 in Langemark , der erstmalige Einsatz von Chlorgas 1915, die Materialschlacht von Passendale 1917 oder die blutige deutsche
Frühjahrsoffensive von 1918.
Ypern und seine Umgebung bieten über 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs viele Möglichkeiten, die Begebenheiten der Vergangenheit an historischen Orten kennenzulernen und mancherorts auch
nachzuerleben.
Die Schauplätze der Kampfhandlungen der Flandernschlachten mit eigenen Augen aus der Perspektive eines Schützengrabens betrachten…
Die Ausrüstung der beteiligten Soldaten einmal im Museum nicht nur hinter Glas betrachten, sondern sie auch anfassen und anprobieren können …
Den Geruch der eingesetzten Gaskampfstoffe gefahrlos einzuatmen…
All das bieten die Museen und Gedenkstätten in Ypern und den Flandern Fields.
Bayernwald ist eine deutsche Stellung auf dem Hügelkamm von Wijtschate-Mesen. Die ehemaligen Schützengräben wurden freigelegt und von Historikern rekonstruiert. Das Gelände umfasst zudem mehrere Bunker.
Die Schützengräben sind frei zugänglich. Sich über 100 Jahre nach Kriegsende in den Gräben zu bewegen, vermittelt einen authentischen Einblick in die Lebensumstände der deutschen Frontsoldaten des 1. Weltkriegs.
Die Schützengräben sollten Schutz vor Granaten und deren Splittern gewähren. Bekannt ist diese Form der militärischen Feldbefestigung bereits seit den Kriegen des 17. Jahrhundert. Bereits die zweite Hälfte des amerikanischen Bürgerkriegs ( 1861 – 1865) war vom Grabenkrieg geprägt.
Um beim Eindringen feindlicher Einheiten oder einem Granattreffer den Soldaten in den Gräben mehr Schutz zu gewähren, wurden Schützengräben oft in Zickzack-Form angelegt. Um den Einsturz der Gräben zu verhindern, wurden diese häufig verstärkt. Im Beispiel des Bayernwald mit Ästen und Zweigen.
Im Fall von heftigem Beschuss standen den Soldaten in den Gräben kleine Bunker zur Verfügung. Allerdings war die Höhe dieser Unterstände auf 1,20 Meter begrenzt. Die deutsche Heeresführung ging dabei davon aus, dass größere Bauten die Offensivbereitschaft der Soldaten negativ beeinflussen würde.
Die Dritte Flandernschlacht im Ersten Weltkrieg war ein Versuch der Alliierten (Großbritannien, Frankreich, Australien, Neuseeland, Kanada, Neufundland, Südafrika) an der Westfront einen Durchbruch im Raum Ypern zu erzielen. Sie begann am 31. Juli 1917 und endete am 6. November 1917 mit der Eroberung des Dorfes Passendale. Die Auseinandersetzung gilt als eine der schlimmsten Materialschlachten des Ersten Weltkriegs.
Ziel der Alliierten war es, in Belgien einzumarschieren und die von den Deutschen besetzten Häfen an der belgischen Küste – von hier aus griffen sie britische Schiffe an – zu befreien. Um den deutschen Verteidigungsgürtel zu durchbrechen, musste als Erstes das Dorf Passchendaele erobert werden.
Am 22.04.1915 setzten deutsche Truppen in Ypern zum ersten Mal Chlorgas gegen die ihnen gegenüberliegenden französischen Truppen ein.
Im 1. Weltkrieg kamen insgesamt 113.000 Tonnen unterschiedlichster chemischer Kampfstoffe zum Einsatz. Diese töteten mehr als 90.000 Soldaten und verletzten rund 1 Millionen.
Im Paschendale Museum kann mit Hilfe von harmlosen Aromen der typische Geruch von einigen Giftgasen und der Blick durch eine Gasmaske selbst erlebt werden.
Durch die Entwicklung immer effektiverer Gasmasken und dem gegenüberstehenden Versuch neue Giftgase zu entwickeln, die diese Masken „brechen“ konnten, entstand im ersten Weltkrieg ein stetiger Wettlauf der Wissenschaft.
Immer wieder wurden Versuche unternommen die Soldaten mit persönlichen Schutzausrüstungen auszustatten. Der hier ausgestellte Gesichtsschutz sollte britische Panzerbesatzungen vor herumfliegenden Splittern schützen.
Die großzügige Versorgung mit Tabakwaren war eine Möglichkeit die Soldaten bei Laune halten.
Bücher und Spiele im Miniaturformat als Zeitvertreib im Schützengraben. An den Fronten des 1. Weltkriegs wurde nicht pausenlos gekämpft. Aber auch Langweile kann ein Feind sein.
Ein durch Granatsplitter stark beschädigtes Signalhorn. Kaum vorstellbar, dass der Träger des Horns einen solchen Angriff überlebt hat.
Im Paschendale Museum wurde im Keller eine britische unterirdische Bunkeranlage großflächig nachgebaut und originalgetreu ausgestattet.
Hier am Beispiel einer Schreibstube. Auch der Krieg benötigt Bürokratie.
Schlafplätze im Bunker. Hier konnten Soldaten für einige Stunden der Hölle des Schlachtfeldes an der Oberfläche entfliehen.
Auch Werkstätten für die Instandsetzung von Kriegsmaterial waren in den Bunkern vorhanden.
Ganz Wichtig in den Bunkern:
Die Erstversorgung von Verwundeten, bevor diese in Lazarette hinter den Frontlinien verbracht werden konnten.
Offiziere lebten im Bunker in relativem Luxus.
Bei der Erstürmung feindlicher Schützengräben, war um den Feind zu töten, jedes Mittel recht. Auch steinzeitlich anmutende Keulen und Schlagwerkzeuge.
Auf welch kurzer Distanz die Kämpfe um die Schützengräben zum Teil stattgefunden haben, zeigt die Vielzahl der verwendeten Handgranatenmodelle.
Auch wenn es farbenfroh aussieht, stehen in diesem Regal nur Tod, Verwundung und Leid.
In den Zeiten zwischen den Angriffen beherrschten die Scharfschützen beider Seiten das Niemandsland zwischen den Schützengräben. Wer seinen Kopf über den Grabenrand streckte, begab sich in Lebensgefahr. Um aus sicherer Umgebung heraus feuern zu können, wurde aus der Not heraus das so genannte „Grabengewehr“ entwickelt.
Mit solchen Geschützen wurden die gegnerischen Schützengräben aus Entfernungen zwischen 6 und 10 Kilometern für die vorrückenden Infanterie-Einheiten „sturmreif“ geschossen.
Größere, eisenbahngestützte Geschützte konnten bis zu einer Entfernung von 62,5 Kilometer eingesetzt werden.
Der Hooge Crater Militärfriedhof liegt ca. 4 Kilometer außerhalb von Ypern. Seinen Namen hat der Friedhof aufgrund seiner Lage im kleinen Ort Hooge und eines nicht weit entfernten großen Minenkraters.
Insgesamt 5924 Soldaten der Alliierten Streitkräfte sind hier begraben. Davon 3578 unbekannte Soldaten.
Die Anzahl der Bestatteten Soldaten verteilt sich auf folgende Länder:
Großbritannien: 5153
Australien: 509
Neuseeland: 119
Kanada: 95
Westindische Inseln: 2
Der Dudelsackspieler im Bild ist aus Kanada angereist, da er seinem Großvater versprochen hat für dessen Vater, der hier begraben ist, zu spielen…
Der kleine Ort Hooge wurde im Laufe des 1. Weltkriegs völlig zerstört. Beide Kriegsparteien brachten in Nähe der vordersten Schützengräben riesige Mengen an Sprengstoff zur Detonationen, der dort zuvor in monatelanger Arbeit mit Hilfe von unterirdischen Tunneln platziert wurde. Die Spuren der verwüsteten Landschaften sind noch heute zu sehen.
Das gegenüber dem Hooge Crater Militärfriedhof gelegene Museum wurde 1994 eröffnet und präsentiert eine Vielzahl von Original-Exponaten, die den Alltag im 1. Weltkrieg sehr eindrücklich zeigen.
Preußische Uniform zu Beginn des 1. Weltkriegs. Noch sind die Uniformen des deutschen Kaiserreichs nicht auf ein einheitliches Feldgrau umgestellt, dass in den Schützengräben eine bessere Tarnung bot. Die im Bild gezeigte Pickelhaube wurde 1916, für einen besseren Schutz vor Granatsplittern und Kopfschüssen, gegen den ersten Stahlhelm ausgetauscht.
Die Verschlüsse der Gewehre feldmarschmäßig mit einem Stoffmantel geschützt und Blumen in der Uniformjacke. Die Realität im Grabenkrieg an der Front sah anders aus…
Britischer Kampfanzug. Interessant in dieser Darstellung eines britischen Infanteristen sind die Drahtzange in der Koppel und das Graben-Periskop am linken Bildrand.
Um die eigenen Gräben besser vor feindlichem Eindringen zu schützen, wurden diese großflächig mit Stacheldraht umzäunt. Um trotzdem nah an den Gegner heran zu kommen , musste der Stacheldraht erst einmal überwunden werden. Für die Angreifer ein oftmals tödlicher Versuch, da ein Angriffskorridors häufig nur mit Hilfe von Drahtzangen geschaffen werden konnte.
Ein Blick über den Grabenrand endete häufig mit einem Kopfschuss. Da der einzige Schutz vor einem Überraschungsangriff allerdings die permanente visuelle Überwachung des Niemandslands war, behalfen sich beide Seiten mit Periskopen. Mit dem gleichen Prinzip, mit dem U-Boote die Wasseroberfläche in getauchter Position beobachten, war so ein sicherer Blick aus dem Schützengraben heraus möglich.
Mit Hurra und Begeisterung waren im Juli 1914 nicht alle, aber viele deutsche Soldaten in den Krieg gezogen. Bis Weihnachten wollte man in Paris sein.
Diese, nach 1916 entstandene Aufnahme zeigt, welche Spuren der Krieg tatsächlich an einer menschlichen Seele hinterlassen kann.
Amerikanischer Kampfanzug. Im Hintergrund sind Signalflaggen und die zugehörige Transporttasche zu sehen. Der erste Weltkrieg war ein Zeitalter neuer moderner Kommunikation auf dem Schlachtfeld. Auf einmal war es möglich, Truppen via Funkverkehr und Feldtelefonleitungen auf dem Schlachtfeld zu lenken.
Wo die moderne Kommunikationstechnik versagte, musste allerdings auf bewährte Nachrichtenübermittlung, wie z.B. durch Signalflaggen zurückgegriffen werden.
Patriotischer Weihnachtsschmuck für die Heimatfront.
Auch Zahnärzte wurden in den Lazaretten hinter den Frontlinien eingesetzt. Schließlich ist ein Soldat mit Zahnschmerzen nicht voll einsatzfähig. Allerdings haben neuere Ausgrabungen an historischen Lazarettstandorten gezeigt, dass Zähne eher gezogen, als behandelt wurden.
Hunde fungierten als Melder zwischen den Schützengräben. Außerdem halfen sie dabei, Verwundete aufzuspüren. Auch als Zugtiere arbeiten sie und transportierten Munition und Verpflegung.
Viele der Tiere wurden durch Gewehrkugeln, Granatsplitter, Giftgas oder Krankheiten getötet.
Allein auf deutscher Seite dienten von 1914 – 1918 mehr als 30.000 Hunde.
Mitten in einem Gewerbegebiet in Boezinge, in der Nähe von Ypern, wurden 1998 und 2000 große Teile eines britischen Schützengrabensystems ausgegraben und rekonstruiert.
Einige Teile der Gräben sind aus dem Jahr 1915, andere von 1917.
Bis zu 14 Tage am Stück verbrachten die Soldaten im Durchschnitt in den Schützengräben. Dem Wetter kaum geschützt ausgesetzt, mangelhaft mit Lebensmitteln versorgt und in permanenter Lebensgefahr…
Auch einige Bunker wurden ausgegraben. Dieser ist leider überflutet und daher nicht einsehbar.
Schießscharten aus Metallplatten wurden in die vordersten Gräben geschafft. Sie sollten einen relativ gefahrlosen Blick ins Niemandsland gewähren und gleichzeitig den Soldaten eine geschützte Schussposition garantieren.
Wenn die Füße eines Soldaten über einen langen Zeitraum in nassen Schuhen stecken, weicht die dicke Haut der Fußsohle auf, die Füße schwellen an und schmerzen höllisch. Wird der Fuß nicht behandelt, stirbt das Gewebe ab, die Füße verfärben sich schwarz und müssen amputiert werden.
Der so genannte „Grabenfuss“ war ein großes Problem für alle Seiten im 1. Weltkrieg. Regenfälle, insbesondere in den Wintermonaten, ließen die Gräben voll Wasser laufen, so dass die Soldaten über Tage im kalten Wasser stehen mussten.
Um zu verhindern, dass die Soldaten knietief in vom Regen vollgelaufenen Gräben stehen mussten, wurden auf britischer Seite so genannte „Duckboards“ in die Schützengräben gebaut.
Mit Hilfe dieser Holzkonstruktionen konnten die Soldaten über der Wasserlinie stehen.
John McCrae (* 30. November 1872 in Guelph, Kanada; † 28. Januar 1918 in Boulogne-sur-Mer, Frankreich) war ein kanadischer Dichter, Schriftsteller und Mediziner, der während des Ersten Weltkriegs als Sanitätsoffizier im medizinischen Korps der kanadischen Streitkräfte diente.
McCrae wurde im englischsprachigen Raum durch sein Kriegsgedicht „In Flanders Fields“ bekannt, das er aus Trauer über einen gefallenen Kameraden verfasst hat.
In Flanders Fields
In Flanders fields the poppies blow
Between the crosses, row on row,
That mark our place; and in the sky
The larks, still bravely singing, fly
Scarce heard amid the guns below.
We are the dead. Short days ago
We lived, felt dawn, saw sunset glow,
Loved, and were loved, and now we lie
In Flanders fields.
Take up our quarrel with the foe:
To you from failing hands we throw
The torch; be yours to hold it high.
If ye break faith with us who die
We shall not sleep, though poppies grow
In Flanders fields.
(Dr. John McCrae, 03.Mai 1915)
Auf Flanderns Feldern blüht der Mohn
zwischen den Kreuzen, die Reihe an Reihe
unseren Platz markieren; und am Himmel
fliegen die Lerchen, noch tapfer singend,
kaum zu hören zwischen den Kanonen auf der Erde.
Wir sind die Toten. Vor wenigen Tagen
lebten wir, fühlten die Morgendämmerung,
sahen das Glühen des Sonnenuntergangs,
liebten und wurden geliebt, und jetzt liegen wir
auf Flanderns Feldern.
Nehmt auf unseren Kampf mit dem Feind:
euch werfen wir aus versagenden Händen
die Fackel zu; an euch ist’s, sie hochzuhalten.
Lasst ihr uns, die wir sterben, im Stich,
werden wir nicht schlafen, mag der Mohn auch blühen
auf Flanderns Feldern.
(Dr. John McCrae, 03.Mai 1915)
Auf dem Essex Farm Soldatenfriedhof wurden 1.185 Soldaten beigesetzt, unter ihnen auch eines der jüngsten Opfer des Krieges: Valentine Joe Strudwick war erst 15 Jahre als er starb.
Neben dem Friedhof sieht man noch die Betonbunker, in denen ein Verbandsplatz untergebracht war. In einer dieser primitiven "Höhlen" schrieb der kanadische Militärarzt Dr. John McCrae Anfang Mai 1915 sein weltberühmtes Gedicht.
Auch unterirdisch wurde im 1. Weltkrieg gekämpft. Lange Tunnel wurden von den eignen Linien bis unter die gegnerischen Schützengräben getrieben. Hier wurden tief unter der Erde große Hohlräume geschaffen und mit Tonnen von Sprengstoff geladen.
Hill 60 wurde am 7. Juni 1917 in der Schlacht von Messines, mit einer Ladung von etwa 24 Tonnen Sprengstoff zerstört.
Insgesamt wurden in den Morgenstunden des 07. Juni 1917 innerhalb kurzer Zeit 19 unterirdische Mienen zur Sprengung gebracht, die mehr als 10.000 deutsche Soldaten töteten.
Auf Hill 60 sind die Auswirkungen der Sprengung auch mehr als 100 Jahre später sehr gut zu sehen.
Die von tausenden Granaten umgepflügte Landschaft zeigt noch heute, mit welcher Heftigkeit rund um Hill 60 gekämpft wurde.
Das In Flanders Fields Museum ist ein 1998 neu konzipiertes Kriegsmuseum im Stadtzentrum von Ypern. Das Museum ist in den rekonstruierten Tuchhallen der Stadt untergebracht und beherbergt seit 2012 eine Dauerausstellung zum Ersten Weltkrieg in Belgien.
Die ersten Erkennungsmarken wurden bereits von römischen Legionären in Form eines um den Hals getragenen Lederbeutels verwendet.
Die Erfahrungen auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs, auf denen Soldaten oftmals bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurden und/oder monatelang im Niemandsland nicht geborgen werden konnten, belegten die Notwendigkeit der Einführung von Erkennungsmarken bei allen beteiligten Streitkräften. Noch heute werden Überreste von Soldaten gefunden, die auf Grund ihrer Erkennungsmarke identifiziert werden können.
Im Bild wird die um das Handgelenk zu tragende Erkennungsmarke eines französischen Soldaten gezeigt.
Hölzerne Lostrommel und Loszettel der belgischen Armee.
Eine Verlosung konnte über Leben und Tod entscheiden. Wer muss an die Front und wer bleibt zu Hause…
Uniform und Teile der Ausrüstung eines schottischen Hornisten.
Viele verletzte Soldaten überlebten ihre Verwundungen, wenn auch oft verstümmelt. Von 100 ärztlich behandelten Verwundeten wurden 94 geheilt, nur 6 starben.
Eine wichtige Rolle übernahm dabei die Erstversorgung von Verwundeten auf dem Schlachtfeld. Die Sanitäter transportierten dabei ihre Ausrüstung in solchen Taschen.
Mit dem Übergang des Bewegungskriegs in den Stellungskrieg nahm die Bedeutung der Brieftauben immer mehr zu.
Ab 1916 gab es immer mehr mobile Brietaubentrupps, auch in den vorderen Frontlinien. Diese Trupps bestanden auf deutscher Seite zwischen 1916 und 1918 aus etwa 200.000 Brieftauben.
Die Brieftauben wurden häufig als letztes verfügbares Nachrichtenmittel eingesetzt, also immer in Fällen größter Not und ohne eine Alternative wie Funk oder Fernsprecher. In der Regel wurden die Tauben gestartet, wenn anderen Nachrichtenmittel nicht oder nicht mehr zur Verfügung standen.
Eine britische Studie belegt, dass die per Brieftaube verschickten Nachrichten sehr zuverlässig ankamen: so erreichten 95 % der Nachrichten ihr Ziel, wenn die äußeren Bedingungen wie das Wetter zumindest durchschnittlich waren. Dabei muss man natürlich auch noch berücksichtigen, dass die Tauben auf ihrem Flug sehr häufig Gefahren durch z.B. Beschuss oder Gas ausgesetzt waren.
Ausrüstung eines schottischen Infanteristen.
Ausrüstung eines deutschen Infanteristen.
Ausrüstung eines französischen Infanteristen.
Ausrüstung eines amerikanischen Infanteristen.
Der deutsche Soldatenfriedhof in Langemark ist einer der 4 deutschen Sammelfriedhöfe in Belgien. Dieser Friedhof wird auch "Studentenfriedhof" genannt. Eine Reihe junger deutscher Freiwilliger starb hier während der Ersten Schlacht von Ypern im Jahr 1914.
Auf dem Friedhof sind mehr als 44.300 deutsche Soldaten begraben.
Im Oktober und November 1914 fand die Erste Flandernschlacht statt. Ein verlustreicher deutscher Angriff erfolgte am 10. November bei dem Dorf Langemarck. Die daran beteiligten Regimenter bestanden großenteils aus jungen Kriegsfreiwilligen.
In diesem Massengrab liegen die sterblichen Überreste von 44061 deutschen Soldaten. Viele von Ihnen Gymnasiasten der Oberprima, Studenten und Lehrlinge.
Vier lebensgroße Soldatenskulpturen wachen über ihre gefallenen Kameraden.
Der Menenpoort ist ein Ehrenbogen zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg in der belgischen Stadt Ypern. Das Ehrenmal ist den gefallenen Soldaten Großbritanniens und des Commonwealth gewidmet, die in den Schlachten um Ypern nicht identifiziert ohne eigenes Grab geblieben sind.
Sein Standort markiert den Ausgangspunkt einer der wichtigsten Straßen der alliierten Truppen während des Krieges zur Front nördlich der Stadt, in Richtung auf das Dorf Menen, wo der Ypernbogen gegen die deutschen Truppen gehalten wurde.
Die große Gedenkhalle ehrt mit ihren eingemeißelten Namen die 54.896 vermissten Soldaten, die vor dem 15. August 1917 in den ersten drei Flandernschlachten gefallen sind. Die 34.984 Namen der Soldaten, die danach vermisst wurden, wurden in das Tyne Cot Memorial beim Ort Passendale aufgenommen.
Die Namen von später aufgefundenen und identifizierten Gefallenen werden nach deren Beisetzung vom Ehrenmal entfernt.
Seit dem 2. Juli 1928 wird jeden Abend um 20 Uhr von den Trompetern der städtischen Feuerwehr der Verkehr durch die Menenpoort angehalten und das „Last Post“ zum Gedenken an die Gefallenen geblasen. Diese Tradition wurde nur während der Zeit des Zweiten Weltkriegs unterbrochen; vom 20. Mai 1940 bis zum 6. September 1944 wurde die Zeremonie auf den Friedhof Brookwood Cemetery in England verlegt.